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Eine polnisch - ukrainisch - deutsche
Jugendbegegnung in Krakau

Unsere Projektgruppe, 21 Schüler des Ernst-Barlach-Gymnasiums und vier Begleiter, machte
sich am Sonntag, den 26. Mai auf nach Krakau. Wir wollten mit Jugendlichen aus Polen und
der Ukraine vier interessante Tage verbringen, Vorurteile abbauen und einander kennen lernen.
Zweiter Teil des Projektes war die Auseinandersetzung mit dem Holocaust - das Reden mit
Zeitzeugen, das Erinnern, der Versuch des Verstehen des Unverständlichen.

        
Am Montag begann unser Programm bereits mit
Auschwitz/Birkenau. Ein ehemaliger Häftling führte uns,
er beschrieb die täglichen Appelle, medizinische
Experimente, zeigte uns das Krematorium in Birkenau.
Wir sahen noch viele andere Gruppen, es war ruhig,
grün und friedlich. Wir konnten zuhören und hinschauen.
Aber verstehen? Nein. Nach vier Stunden kann
man nicht verstehen.
Ich weis nicht, ob das überhaupt möglich ist.
Dienstagmorgen trafen sich polnische, ukrainische
und deutsche Schüler zu einem Gespräch mit einem
ehemaligen KZ-Häftling, der sehr persönliche
Erlebnisse beschrieb, wovon alle sehr betroffen
aber auch beeindruckt waren.
Nach diesem bewegenden Vormittag, besuchten wir
das deutsche Generalkonsulat, wo wir in
zwangloser Atmosphäre Informationen über Polen
erhielten, frisches Obst aßen und auf dem
Rückweg - welch eine Überraschung - dem
Silberhochzeitspaar Rosemarie und Rudi Volk
begegneten.
Direkt danach lernten sich die Jugendlichen der
drei Nationen bei Kennenlernspielen und kleinem
Sprachkurs näher kennen. Es wurde gespielt,
gegessen, geredet, Adressen wurden ausgetauscht,
vielleicht schon die ein oder andere Freundschaft
geschlossen. Symbol dieser Freundschaft soll ein
Apfelbaum sein, den wir pflanzten, der
wachsen und Früchte tragen soll.
          
          
         Morgens ging es weiter mit einer Stadtführung durch
Krakau und das jüdische Viertel Kazimierz. Am Abend
waren die Ukrainer und die deutschen Schüler zum
Konzert in Kazimierz eingeladen. Die jüdische
Klezmermusik fand große Zustimmung bei den
Jugendlichen, die sich während des Abends interessiert
über verschiedenste Themen unterhielten.
Donnerstag besuchten wir das berühmte Salzbergwerk
Wieliczka und dann war auch schon der Abschlussabend
gekommen. In der Universität informierte man uns
über Studienmöglichkeiten in Krakau und zum Schluss
fassten wir in gemischten Gruppen unsere Eindrücke
dieser vier Tage zusammen. Es wurde deutlich, dass
alle gern noch geblieben wären um einander und die
einzigartige Stadt noch näher kennen zu lernen.
      
Obwohl unsere Zeit sehr knapp bemessen war, haben wir viele neue Eindrücke gewonnen,
im normalen Unterricht kann man das, was wir erfahren haben, auch in zwei Jahren nicht
lernen. Wir wissen spätestens jetzt, dass Deutsche nicht unbedingt besonders ordentlich
sind und auch dass man in Polen nicht hinterm Mond lebt. Wir haben mit dieser Begegnung
Vorurteile über Bord geworfen und sind auf Jugendliche aus anderen Ländern zugegangen,
genauso wie sie auf uns. Zusammen haben wir versucht Brücken zu bauen, für ein
gemeinsames Europa.
Caroline Arndt